50 Mrd. - Na und...
17/10/2018
Natürlich ist es eine Studie, und wie jeder weiss sind Studien - naja. Ich bin durchaus immer sehr skeptisch bzw. siehe das Ganze in einem gesamten Kontext und deren Komplexität. Doch wenn auch nur die Hälfte davon wahr wäre, dann sollte man sich mal überlegen, was da eigentlich abgeht.
Nicht gerade rosig präsentiert sich die neueste Gallup-Studie für die Schweiz: 78% der Schweizer Arbeitnehmer engagieren sich kaum oder sehr gering für das Unternehmen. Jedes Jahr werden Unmengen von Geldern für Motivations-, Führungs-, und Coaching Seminare etc. ausgeben. Dies hat durchaus seine Berechtigung und ist auch in einer sich schnelllebenden Geschäftswelt aber auch Privat vollkommen in Ordnung. Doch die entscheidende Frage ist viel mehr „Warum“ dies so ist? Wenn man also die 50 Milliarden CHF (entgangene Geschäfte) herunter bricht so sind das ca. CHF 15`200.- pro Kopf!
Beeindruckend oder Beängstigend, dass könnte man so oder so sehen. Mittelmass ist doch toll, denn es erhält das System. Doch es ist auch die grösste Gefahr sich in einem überfüllten Schwimmbecken zu bewegen.
Doch viel interessanter ist die Frage der Ursache. Denn die Wirkung ist offensichtlich. Diese ist so simple und einfach zu gleich. Nein, eben nicht! Den es geht immer noch um Menschen bzw. in Unternehmen um Mitarbeitende. Jeder tickt und ist anders. Das einzige was wir machen sind alle in ein System und Schema zu stecken um eben diese grosse Challenge der Individualisierung zu meistern - What, wie bitte!
Jahrelange Führungserfahrung macht noch lange keine gute Führung aus. Denn gerade in einer sich laufend dynamischeren Welt, Digitalisierung usw. sind neue Denkweisen über Führung viel wichtiger und werden zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Doch man muss es auch machen – Weisheit bedeutet es zu tun!
Nun stellt sich die Frage, wieso wir nicht reagieren oder noch immer nach alten Schema uns ausrichten. Ganz einfach: Es sind Gewohnheits-, Kontroll-, und Akzeptanzverluste.
Führung wird oft falsch verstanden bzw. nicht wirklich gelebt. Bei Führung geht es in erster Linie um die Mitarbeitenden und deren Weiterentwicklung und nicht um den Vorgesetzten selber.
Die Hauptaufgabe liegt darin, dass Führungspersonen Mitarbeitende dort einsetzen was Sie am besten können. Noch viel wichtiger ist die Erkennung von Leidenschaft, Freude, und Lust die ein Mitarbeiter/in mitbringt. Gelangweilt, nach 8 1/2 Stunden widmen sich viele Mitarbeitende im Privatbereich Ihrem Hobby, also Ihrer Leidenschaft. Wieso also diese Leidenschaft nicht auch in Unternehmen fördern und weiterentwickeln? Fixe Strukturen, Organisationen, Kontrolle sind noch immer vorherrschend in vielen Unternehmen. Mir geht es überhaupt nicht darum, dass man einfach machen kann was man will. Aber man sollte den Mitarbeitenden mal vertrauen und Sie auch mal bewusst überschätzen. In vielen Unternehmen gibt es eine Menge an brachliegendem menschliches Potenzial, dass nicht genutzt wird. Schade eigentlich, denn das kostet einen Bruchteil der 50 Mrd.!
Autonomie ist etwas sehr Wichtiges – das zeigen unterschiedliche Forschungsergebnisse, Mitarbeitergespräche etc. Doch Achtung und genau hier ist Führung gefragt. Nicht jeder kann mit diesen Freiheiten umgehen. Und genau hier spielt Führung eine entscheidende Rolle, indem Sie die Fähigkeiten der Mitarbeitenden dort einsetzt wo Freude, Leidenschaft und Begeisterung in den Augen glitzert.
Also, liebe Vorgesetze, Führungs- und Personalverantwortliche: Jemandem für einen gut gemachten Job, Projekt oder einfach nur einer Tätigkeit auf die Schulter zu klopfen ist doch gar nicht schwer, kann aber Wunder wirken.
Auf was warten Sie? Jetzt-sofort- heute und los geht’s…
Steven Brändle